Der Rückzug der Bundeswehr und der deutschen Einsatz- und Ortskräfte aus Afghanistan ist zu einem Debakel geworden und zeigt mal wieder die Unfähigkeit der Regierenden in Deutschland, die Welt mit einer guten Portion Realismus zu betrachten.
Vor allem Außenminister Heiko Maas und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer haben das Vordringen der Taliban schwer unterschätzt und daher keine ausreichenden Vorbereitungen getroffen. Jürgen Joost, Bundesvorsitzender der Liberal-Konservativen Reformer (LKR), mahnt daher den unverzüglichen Rücktritt der beiden Minister an und ergänzt: „Die Schande von Kabul wird für immer als Zeichen der Unzuverlässigkeit und der Unfähigkeit der deutschen Politik haften bleiben.“
Für die meisten Bürger gelten Maas und Kramp-Karrenbauer inzwischen als krasse Fehlbesetzungen in ihren Ämtern. „Maas ist der Verantwortung eines deutschen Außenministers in keiner Weise gewachsen“, erklärt Joost, „wir alle haben die Bilder vor Augen, wie er noch vor wenigen Wochen im Bundestag alle Warnungen vor dem jetzt eingetretenen Schreckensszenario schnöselig in den Wind geschlagen hat. Alleine das Zaudern und Zögern, die bedrohten Ortskräfte mit Visa auszustatten und in Sicherheit zu bringen, ist ein Desaster und beschädigt das Ansehen Deutschlands auf das Schwerste. Kramp-Karrenbauer hat durch ihr zögerliches Verhalten und das viel zu späte Einleiten von Evakuierungsmaßnahmen Menschenleben aufs Spiel gesetzt. Verantwortlich sind ebenso CDU und SPD, die diese beiden heillos überforderten Minister in ihre Ämter entsendet haben.
Diese Kritik gilt natürlich auch der Bundeskanzlerin. Würde sie sich nicht ohnehin aus der Politik zurückziehen, wäre auch ihr Rücktritt erforderlich. Die Schande von Kabul wird allerdings immer als der letzte große Makel ihrer Kanzlerschaft an ihr haften bleiben.
Was bleibt ist ein wieder errichteter Terrorstaat, der nicht nur die Menschen in Afghanistan, insbesondere Frauen und Mädchen brachial unterdrücken, sondern der auch ein Rückzugsort und Ausgangspunkt neuen islamistischen Terrors sein wird. Es ist ein Menetekel für den Westen und die NATO. Nie wieder dürfen wir uns ohne klar definierte Ziele und Klarheit über die Maßnahmen, wie diese Ziele durchzusetzen sind, auf eine derartiges Engagement einlassen.“